“I am a being of heaven and earth, of thunder and lightning, of rain and wind, of the galaxies.”
King of Thunder

Mit jedem frischen Luftzug, der sich seinen Weg durch den Körper sucht, fühlt Eldor mehr Energie in sich auflodern. Der eisige Hauch der um seine feinen Mähne weht umhüllt sanft die einzelnen Federn und lässt sie für einen Sekundenbruchteil erzittern. Er beginnt, den Kopf zu recken und aus seiner Trance aufzuwachen, spürt wie er Zentimeter für Zentimeter die Kontrolle über seinen Körper wieder erlangt. Noch einmal holt Eldor tief Luft und genießt das frostige Gefühl in seinem Hals, das sofort von innerer Wärme umschlossen wird. Am Horizont kann er einen pastellfarbenden Streifen erkennen, der sich wie ein Messerschnitt durch den dunklen Nachthimmel zieht. Eldors Blick schweift umher und genießt den Schein der butterweichen Wolkenspitzen, die nun in ein weiches Licht getaucht werden. Die sanften Kontraste lassen etwas wehmütiges in Eldor aufsteigen, ein Gefühl, das ihm nach so vielen erlebten Sonnenaufgänge nur allzu bekannt ist. Er dreht den schlanken Kopf in alle Richtungen um die Farben in ihrer Vielfalt auskosten zu können. Das weiche Nichts um ihn herum lässt sein Herz lauter schlagen. Das einzige Geräusch, das er hört, kommt von den Bewegungen seiner eigenen Flügel, es ist das leichte Rascheln der Federn, wenn sie sich berühren. Die feinen Härchen tanzen gemeinsam mit dem Wind in den sich rasch bewegenden Sonnenstrahlen. Langsam verschwinden die bunten Farben um Eldor. Er sieht dabei zu, wie sich die Nuancen in weiß und grau verwandeln. Ein letztes Mal füllt er seine Lungen und spürt wie sie sich mit neuer Energie füllen, bevor er die Flügel an seinen Körper presst, sein Gewicht nach vorne verlagert und im Sturzflug durch die Wolkendecke stößt, über der er eben noch schwebte. Es ist wieder Zeit.
Um ihn herum verwischt alles. Weiße Wolken werden zu dunklen Nebelschleiern und ziehen schnell an ihm vorbei. Instinktiv schlägt er seinen rechten Flügel aus und beginnt in Kreiseln nach unten zu fallen. Er durchstößt eine letzte Wolkendecke, erblickt in kurzer Entfernung festen Grund unter sich und spreizt beide Flügel um den Fall abzufangen. Kurz zucken seine Ohren und suchen nach einem Grollen, und als sie es gefunden haben machen Eldors Flügel einen neuen großen Schlag und er gleiten dem bedrohlichen Donnern entgegen.
Es dauert nicht lange und er erblickt die Stelle, zu der seine Instinkte ihn geleitet haben. Eine Bergspitze, umhüllt von Nebel und tiefhängenden Wolken mitten im Nirgendwo. Er lässt seine Flügel ein letztes Mal sanft schlagen und setzt geräuschlos auf den brüchigen Steinen unter sich auf. Die Luft ist voller Elektrizität und die Wolken um ihn herum bewegen sich chaotisch wie ein großer Strudel. Eldor schließt die Augen und ruft sich die Stille des Morgens zurück ins Gedächtnis. Die sanfte Brise um seine Mähne, die harmonischen Farben die ihn umgaben, die friedliche Stille die sein Herz umhüllt hat. In diesem Moment öffnet er seine Augen wieder und stemmt sich mit aller Kraft auf die Hinterbeine. Die dunklen Wolken um ihn herum antworten mit zuckenden Blitzen, doch Eldor….. tja … was macht Eldor? Und – was ist Eldor? Beendet die Geschichte auf Facebook und gewinnt mit etwas Glück einen Print von diesem Bild (auf FineArt Papier 20x30cm inkl. Versand) ! Am Ende entscheidet das Los zwischen allen Fortsetzungen. Ihr könnt bis zum 04.01. (18:00 Uhr) teilnehmen. EDIT: Die Gewinner-Fortsetzung befindet sich am Ende dieses Beitrags!

Das Bild ist von der Siegergeschichte des letzten Tale of the Month inspiriert. Du willst wissen, wie ich dieses Composing in Photoshop erstellt habe? Hier lang!


 Die Sieger-Fortsetzung von Anna Neumann:
“Doch eldor verspürt keine angst. er weiß genau was er jetzt zu tun hat, er weiß dass sie irgendwo dort draußen ist und auf ihn wartet. er kann sie spüren, sie ist zurückgekehrt damit er sie finden kann. eldor wirft noch einen letzten blick gen hinmel, seine ohren zucken noch einmal und dann stößt der pechschwarze hengst sich mit seinen kräftigen beinen vom fels ab und gleitet anmutig durch den donnernden himmel. bereits mit dem ersten flügelschlag kommt in ihm das vertraute gefühl auf, sein herz wird ganz weich und er spürt dass er sich auf dem richtigen weg befindet. eldor hat sein zeil fest vor augen, er kann sie nun immer deutlicher spüren und dann, nach kurzer zeit ertönt auch schon ein vertrautes wiehern. ihr ruf dringt hinauf durch die wolken bis in eldors ohren. er beschleunigt seinen flügelschlag und lässt seinen antwortruf erklingen. plötzlich bricht die graue wolkendecke auf und die erscheinende sonne taucht alles in ein rosafarbenes licht. und da erblickt eldor sie, seine weiße schönheit steht auf einer zauberhaften lichtung und blickt empor in den himmel von wo er sich nähert. noch ein paar kleine blitze erzucken in der ferne am himmel und dann sind die beiden pferde endlich wieder vereint. zunächst beschnüffeln sie sich vorsichtig mit ihren nasen, doch dann tollen sie immer ausgelassener über die lichtung bis ihr weißes und schwarzes fell zu einem silbernen schleier verschwimmt und die tiere wieder eins miteinander werden. das weiße einhorn und der schwarze pegasus hatten endlich wieder zueinander gefunden. ♥”

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