Langsam aber sicher wird es Zeit, dieses Jahr zu verabschieden. Es war turbulent. Ich gab Tage, an denen dachte ich, dass ich die Kamera jetzt endgültig an den Nagel hängen würde und Tage, an denen ich nicht hätte glücklicher sein können. Ich habe so viele Emotionen und Stadien durchlebt, wie ich sie gar nicht alle aufzählen könnte.
Ich bin über mehr als 300 Schatten gesprungen. Jeder einzelne Sprung hat mir verdammt viel Motivation abverlangt und ich werde oft gefragt, woher ich die Kraft und Energie nehme, ständig über 200 % zu geben. Die Antwort ist ganz einfach: Ihr seid es. Kein Kalenderspruch, kein Marketingklischee, sondern einfach die Wahrheit. Ich erkläre euch gerne, wieso.
In den letzten Wochen habe ich euch daran teilhaben lassen, das sich in mir drin einiges verändert und ich mein Geschäft zukünftig umstrukturieren werde. Ich hatte immer das Gefühl, das ich etwas bewegen muss. Das ich irgendeinen höheren Sinn in meinem Leben finden muss, um morgens aufzustehen. Als ich in die Selbstständigkeit eingestiegen bin und ich in den ersten Wochen die Entwicklung vom Teilzeitjob in ein selbstbestimmtes Leben durchmachen musste, kam ich morgens nicht aus dem Bett. Ich wusste nicht, wofür. Klar, irgendwo in der Ferne war der Wunsch, “davon” leben zu können. Aber materielle Sachen habe mir nie viel bedeutet und deshalb war dieser Antrieb auch niemals groß genug. Irgendwann in 2015 habe ich mich getraut, mich euch zu öffnen. Ich habe euch nicht die perfekte Start-Up-Gründerin gezeigt, sondern das Mädchen, dass über Steine stolpert und trotzdem wieder aufsteht. Das Mädchen, das eigentlich nicht für die Selbstständigkeit gemacht ist, aber sich neu erfindet, um an ihre Ziele zu kommen. Ursprünglich war das nur ein Ventil für mich – und hat für viele von euch mitten ins Schwarze getroffen. Mein Ventil wurde für viele zur Inspiration, zur Motivation, zum Grund morgens aufzustehen. Und hier beginnt der Kreislauf. Ich kann euch helfen – weil ihr mir helft. Das habt ihr in diesem Jahr mehr den je gezeigt. Ich war niemals nur eine Fotografin, ich wollte immer eine Geschichtenerzählerin sein. Ich habe so viel mehr zu sagen, was gar nichts mit der Pferdefotografie oder gar der Fotografie an sich zu tun hat. Ich möchte so viele Mädchen an ihre Schultern fassen, sie schütteln und ihnen sagen, dass sie aufhören sollen, ihren Wert an Gesellschaftsregeln oder anderen Menschen zu messen. Ich möchte so vielen Menschen sagen, dass die Welt aus mehr besteht, als nur aus der BILD-Zeitung und der Bravo. Und ich bin froh, dass ich nicht nur einige Leute herausfordern kann, sondern sich auch ganz viele Menschen über die Fotografie in mein Leben einschleichen, die es auf wundersame Weise ergänzen und strahlen lassen. In diesem Jahr habe ich euch einige Male gebeten, über den Tellerrand hinaus zu blicken und ich habe beispielsweise bei meinen Verlosungen im Sommer und zu Weihnachten atemberaubende Antworten erhalten – nicht nur als Kommentare, sondern auch ganz privat als Email oder gar anonym.
Ich glaube nicht daran, dass meine Fotos irgendwann die Macht haben, die Welt zu verändern. Sie werden keinen Nationalpark gründen und sie werden auch keinen Krieg beenden, egal, wie sehr ich mir das wünschte. Aber ich glaube daran, das sie vielleicht den ein oder anderen Menschen zum Nachdenken anregen. Ihm den Mut geben, sich selbst neu zu erfinden. Wandel beginnt mit den Menschen. Vielleicht kann ich also doch etwas bewegen – irgendwann, irgendwie – wenn ich morgens aufstehe. Für euch. Und damit auch für mich.

In den letzten Jahren habe ich mich von einer Außenseiterin zu einer Insiderin entwickelt. Von einer durchschnittlichen Realschülerin zu einer der Top 10 Pferdefotografen weltweit. Und wenn ich das kann, dann kann das jeder andere auch, wenn er genug an sich arbeitet. Wenn also in dir ein heimlicher Poet oder Schriftsteller, ein leidenschaftlicher Fotograf oder Maler steckt – dann soll 2017 DEIN Jahr werden. Das Jahr, in dem du entdeckst, dass du mehr bist als dein Lebenslauf und dein Spiegelbild. Das Jahr, in dem du lernst, das aus der Reihe zu tanzen am meisten Spaß macht. Das Jahr, in dem du Menschen kennen lernst, die genau so ticken wie du. Das wünsche ich dir – von ganzem Herzen. 

Im Jahresrückblick dürfen Anna und Hannah nicht fehlen. Denn ohne sie wäre ich heute nicht die Frau, die ich zu Beginn dieses Jahres noch war – weder geschäftlich und besonders nicht menschlich. 

Meine Highlights
  • Die Fotoreise zu den bosnischen Wildpferden, umgesetzt und organisiert von Maksida Vogt
  • Roadtrip quer durch Deutschland bis nach Ö-Graz; und dank Hannah in die Stadt verliebt
  • Bei einem Fotokurs durften wir auf der Deckstation Steinsberg live bei einer Fohlengeburt dabei sein – haben wir 2017 auch wieder so ein Glück?
  • 2x Auszeichnungen für meine Fotoarbeiten (“Lost & Found” und die Wildpferde-Fotoserie) und zig Honorable Mentions
  • Mein 3. Fernsehbeitrag – Das WDR begleitete mich mit Shire Horse Glory vom Trio Classico in eine Klosterruine als Fotolocation
  • Veröffentlichungen u.a. National Geographic, CNN international, weather.com, Horsemanship China
  • Gleich 2x wurde ich in den Ranking der “Top 10 der Pferdefotografen weltweit” aufgezählt (USA + Russland)
  • Mein erstes eigenes eBook, gefolgt von Videotrainings und schließlich die Eröffnung meines eigenen Online-Stores
  • diverse Coachings, zu denen Menschen aus allen Ecken deutschlands zu mir kamen

Die beliebtesten Blogeinträge


Eine lange Reise: 2012 – 2015
Zum Artikel

Eine Frage der Ethik: Wann breche ich ein Shooting ab?
Zum Artikel

You either get bitter or you get better – Stutenbissigkeit unter Fotografen
Zum Artikel

Auf Reisen: Wildpferde in Bosnien
Zum Artikel

7 Tipps für bessere Pferdefotos
Zum Artikel

Social Media 2016

Facebook

Instagram

Danke – danke – danke!
Liebste Grüße,
deine Carina

Share this story

COMMENTS Expand -
ADD A COMMENT

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.